Reese Wynans macht seit über 50 Jahren Musik, er spielte unter anderem mit Buddy Guy und Carole King, mit Stevie Ray Vaughan bei Double Trouble und bei The Second Coming mit Dickey Betts und Berry Oakle, ehe diese die Allman Brothers Band gründeten. Doch erst jetzt hat der gute Mann ein Solo-Album gemacht. Einen für ihn also im wahrsten Sinne des Wortes "Sweet Release". Mit einer nicht gerade süßen, sondern ziemlich herzhaften Gästeliste. Joe Bonamassa (der das Album auch produziert hat), Warren Haynes und Jack Pearson von den Allman Brothers, Kenny Wayne Shepherd, Keb' Mo' oder auch der 20-fache Grammy-Gewinner Vince Gill unterstützen Wynans, heute 71 Jahre alt.

Alt sind auch die Songs auf "Sweet Release", Wynans erklärt: "Es ist eine Sammlung von Songs, die ich live gespielt habe, an deren Aufnahmen ich selbst mitgewirkt habe oder gerne beteiligt gewesen wäre. Sozusagen eine Retrospektive meiner eigenen Karriere und meiner lebenslang währenden Liebe zur Musik im Allgemeinen." Und die hat mehr als eine Richtung, die gilt Blues und Southern-Rock, Rock N Roll, R&B, Country und progressiver Gitarrenmusik. Aus dieser Liebe, diesen Stilen und Songs von zum Beispiel von Otis Redding und Stevie Ray Vaughan haben Wynans und Bonamassa eine ziemlich spannende, ziemlich vielfältige Platte, ja fast schon Compilation gemacht. Denn da gibt es wirklich alte, klassische, rohe Blues-Brocken wie "I've Got A Right To Be Blue" genau wie Euphorisch-Modernes wie "That Driving Beat", ruhige Lieder wie "Sweet Release" genau wie puren, schnellen Rock N Roll wie "Shape I'm In". Und verdammt, da gibt es eine Menge einfach lässiger Lieder, Lieder die grooven, die Herz und Seele haben, die dermaßen cool und authentisch klingen, für die man weder Blues- noch Country-Fan sei muss, um sie einfach mal stark zu finden. Starkes Debüt, Mister Wynans!