Das bezeichnenderweise selbstbetitelte neue Werk der Grammy-Gewinnerin Patty Griffin ist zwar erst das zehnte Album, das die Songwriterin aus Austin vorliegt - es ist aber in mehrerlei Beziehung eine Art musikalisches Resümee in der Form eines eher zurückhaltend inszenierten, fast meditativen Folk-Albums, auf dem die Songwriterin die letzten Jahre Revue passieren lässt und unter anderem ihren Kampf gegen den Krebs thematisiert. Kein Wunder also, dass das Werk eine vielleicht nicht gerade düstere, aber doch zumindest betont nachdenkliche und transzendente Note besitzt. Griffin, die 1996 im Rahmen der damals ansetzen Alt-Country-Bewegung die Szene betrat, entwickelte sich schnell zu einer einflussreichen Songwriters-Songwriterin, die mit ihren Songs rasch stilistische Grenzen sprengte und auf diesem Album nun zum Beispiel leichtfüßig und mit teilweise jazzig/psychedelischer Ambient-Note zwischen Folk- und Blues-Themen changiert und die ursprünglichen Country-Roots weitestgehend ignoriert. Was auch Sinn macht, denn eine klassische Geschichtenerzählerin ist Patty Griffin heutzutage eigentlich sowieso nicht mehr. Dass Robert Plant auf zwei Tracks Backing- und Duett-Vocals beisteuert, ist dabei übrigens kein Gimmick, sondern Bestandteil von Patty Griffins Philosophie, die in der Kollaboration mit anderen stets eine Bereicherung ihrer Kunst sah.