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22.03.2019
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Nilüfer Yanya - Miss Universe

Nilüfer Yanya - Miss Universe
ATO/Pias/Rough Trade
Format: CD

In der Londoner Szene gilt Nilüfer Yanya schon seit geraumer Zeit als heißer Tipp in Sachen visionären, hippen Indie-Pops. Wie sich nun auf dem Debütalbum zeigt, rechtfertigt Nilüfer diese Vorschusslorbeeren auch durchaus - schon alleine deswegen, weil sie Sachen macht, die andere nicht machen. Dazu gehört, dass sie auf angesagte hippe Produktions-Gimmicks verzichtet, wohl aber auf einen eigenständiges eigenes Sounddesign setzt, das sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass Nilüfer ein jazziges Verständnis von ihrem eigenen Gitarrenspiel und dem souligen vokalen Vortrag hat und mit ihrer Kollegin Jazzi Bobbi eine versierte Saxophonistin im Line-Up hat. Zumindest auf der Bühne sorgt das des Öfteren zu in diesem Setting ungewöhnlichen Jam-Aspekten (denn Nilüfer ist durchaus zunächst eine Songwriterin). Leider kommt dieser Aspekt auf der LP weniger zum Tragen - wobei es wohl eher an den Produzenten (darunter John Congleton) lag, dass das Sounddesign teilweise in eine unnötig raue Richtung gelenkt wurde und das Saxophon wenig prägnant eingesetzt wurde. Dass sich ihre Songs stilistisch dabei dennoch kaum einordnen lassen, geht dann aber schon in Ordnung. Problemantischer ist eher die Tatsache, dass das Album 17 Tracks enthält, von denen einige bloße Fragmente oder Hörspiele bleiben müssen. Insgesamt lässt das Ganze aber durchaus aufhorchen - einfach weil man einen solchen Soundmix wohl tatsächlich noch nie gehört hat.


-Ullrich Maurer-


 

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