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05.04.2019
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Weyes Blood - Titanic Rising

Weyes Blood - Titanic Rising
Sub Pop/Cargo
Format: CD

Agierte Natalie Mering a.k.a. Weyes Blood auf ihrem letzten Album musikalisch noch unter dem Label "Müsli Folk", so ist dieses Mal eine mit viel musikalischem Wagemut angereicherte, angeraute, dramatische Soundtrack-Note dazu gekommen. Sie selbst beschreibt das Ganze als Aufeinandertreffen von Bob Seger und Enya. Was damit wohl gemeint ist, dass hier geradliniges, klassisches Storytelling-Songwriting auf eine zuweilen spinnert aufgebretzelte, feminine atmosphärische Weite treffen. Das Ganze wird komplimentiert durch die Klarheit von Natalies Gesang in der Manier einer Karen Carpenter, der dann auf die zuweilen komplex gefrickelten, opulente Indie-Pop-Arrangements mit zuweilen episch/orchestraler Note trifft. Das gilt allerdings nur für das musikalische Konzept.

Inhaltlich geistert Natalie wie gewohnt im verquasten Zwielicht von literarischer Mystik, poetischer Mythologie und philosophisch analysierten wissenschaftlichen Beobachtungen herum. Ein Album sei wie Rubiks Zauberwürfel: Manchmal passe alles - und manchmal eben nicht. Das Interessante sei dabei, alles auszuprobieren - und dabei zugleich futuristisch wie altertümlich zu agieren. Und das tut Natalie hier - und generiert auf diese Weise einige der imposantesten, komplexesten, epischsten und nebenbei auch melodischsten Indie-Pop-Epen der letzten Jahre.



-Ullrich Maurer-



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