Zuletzt war es ruhig geworden um Sarah Nücken und Steffen Brückner alias Mrs. Greenbird. Denn anstatt einfach das bisher verfolgte Konzept - in Deutschland konzipierte, aber in Nashville eingespielte Folkpop-Songs auf möglichst eingängige Weise für ein größeres Publikum attraktiv zu gestalten - weiterzuverfolgen, besann sich das Duo für die neue Scheibe gründlich auf die Grundtugenden ihrer Musik und konzentrierte sich nach einem kreativen Reset darauf, die eigenen Stärken zu betonen und die neuen Songs mit einer gewissen Neugier zu erforschen anstatt einfach die Gefälligkeit als Ziel aufzufassen. Das bedeutet, dass die neuen Songs weniger glatt produziert daherkommen, in Maßen sogar sperriger, auf jeden Fall aber experimenteller und musikalisch interessanter angerichtet wurden - teilweise sogar mit einer angedeuteten psychedelischen Note und der Nutzung produktionstechnischer Kniffe. Country-Flair ist heutzutage nur noch mittelbar - etwa durch den Einsatz einer Steel-Gitarre - zu vernehmen und die folkige Grundtendenz und eine melancholisch/nachdenkliche Note der nach wie vor poppigen neuen Stücke verleiht der Sache eine bislang nur angedeutete Bodenständigkeit. Und letztlich lässt die transparente Produktion die vielschichtigen Gesangsharmonien brillieren und in einem neuen Licht erstrahlen.