Die Mitglieder der britisch/australischen Band Jawbone könnten gewiss einiges erzählen, wenn es um ihren Background als Session-Musiker für die Creme der GAAANZ Großen des klassischen britischen (Blues)Rock geht. Von Eric Clapton, Ron Wood, Van Morrison, Robert Plant oder Jack Bruce haben die Jungs allesamt schon ausgiebig die Rückenansicht genossen. Ebenso von Garth Hudson - was insofern ausschlaggebend ist, als dass der Projektname Jawbone einem Songtitel von The Band entliehen wurde. (Auch mit Laura Marling arbeiteten Jawbone schon zusammen - das passt aber musikalisch nicht ins Bild.) So viel Erfahrung mit den Altvorderen führt dazu, dass das Quartett mit dem Debüt-Album eine Scheibe präsentiert, die klingt, als habe sie mindestens schon 40 Jahre auf dem Buckel - aber auf eine total coole Weise. Denn was Paddy Milner und seine Mannen hier leisten, ist schon recht ordentlich, denn ähnlich wie ihre Vorbilder erarbeiten sie sich den klassischen Soul- und Bluesrock auf ihre ureigene Weise und überzeugen dabei mit brillantem Songs, einem gewissen, souligen Grundtenor (was am Southern Swagger von Paddy Milnes Keyboard-Beiträgen und den entsprechenden Gospel-Anleihen liegt) und einem kollaborativen Charakter und gefallen dabei weniger als musikalische Kuratoren, denn als vielseitig interessierte Musikanten und inbrünstige Performer; denn hier sind erkennbar begeisterte Musikfans am Werk.