Ganz so, als gehe es ihm darum, gleich zu Anfang klar zu machen, dass er mehr kann als nur angenehm temperiert vor sich hinzuleiden und zu lamentieren, beginnt Brian Fennell alias SYML seine Debüt-LP mit einem überraschend lebhaften, druckvollen und vergleichsweise lebensbejahenden Power-Pop-Song. Leider geht er dann nicht so weit, seine Erfahrungen als langgedienter Bandmusiker dazu zu nutzen, der Scheibe eine deutlichere Prägung in dieser Richtung zu geben. "Syml" heißt "einfach" auf walisisch (nicht übrigens, dass Fennel irgend eine Beziehung zu Wales habe) - und deswegen ist das Ziel des Künstlers Syml eine größtmögliche Simplizität. Leider äußert sich das darin, dass das Gros seines Materials - irgendwo zwischen Indie-, E- und Songwriter-Pop - selbst dann eher lamentösen, nachdenklichen und melancholischen Charakters ist, wenn er sich etwa in Songs wie "Connor" über die Geburt seines ersten Sohnes freut. Freilich: Mit diesem Rezept liegt Syml ja ganz auf der Linie der Zeit. Einem Erfolg als moderner Melancholiker dürfte somit so gut wie nichts im Wege stehen..