Mittlerweile gibt es in Berlin eine ganze Riege von internationalen Liedermachern, die in der Bundeshauptstadt nicht nur ihre Zelte aufgeschlagen haben, sondern sich auch von der kreativen Kraft der Metropole inspirieren lassen. Dazu gehört auch der Schotte Jim Kroft, der im Rahmen seiner andauernden Lebensaufgabe - dem Journey-Project, mittels derer er Erfahrungen einer bislang 20.000 km langen Reise als Songwriter und Filmemacher verarbeitet - nun bereits die vierte Folge vorlegt. Darauf befindet sich auch die brillante Single "Bahnhof Friedrichstraße", in der er beispielsweise seine Ankunft in Berlin auf der besungenen S-Bahn-Haltestelle thematisiert und die den Tenor der Scheibe markiert.

Nachdem er sich auf dem Vorgängeralbum "Journeys #3" der Flüchtlingsthematik widmete (und eine Crowdfunding-Kampagne lostrat, sowie eine Dokumentation produzierte), beschäftigt er sich auf "Love In The Face Of Fear" mit den Nachwirkungen, die diese Projekte für ihn und seine Arbeit hatten. Dabei kommt er aber zu dem Schluss, dass Anfeindungen und radikale Kritik letztlich nichts bedeuten und konzentriert sich stattdessen auf die positiven Aspekte, die ihm im Rahmen seiner politischen Arbeit - auf persönlicher Ebene - entgegen gebracht wurden. Dazu passt der jubilierende, hymnische Charakter vieler der neuen Songs, die er zusammen mit Jonathan Kluth von Fil Bo Riva in dessen Neuköllner Studio auf ein beeindruckend fülliges, "orchestrales" Level hebt. In Zeiten des lamentierenden Jammerpop, der international die komplette männliche Songwriter-Szene momentan fest im Griff zu haben scheint, kommt diese durchweg positiv gestimmte Scheibe daher wie ein frischer Wind.