Dude York ist ein Power-Pop-Trio aus Seattle, das auf diesem vierten Album nun wirklich die gesamte Klaviatur dieses Genres rauf und runter bedient. Seit dem letzten Album hat sich die Balance innerhalb der Band insofern verschoben, als dass Bassistin Clare England inzwischen den bisherigen Frontmann, Gitarrist Peter Richards, insofern abgelöst hat, als dass sie nunmehr den Löwenanteil der Lead-Vocals und einen Teil des Songwritings übernommen hat. Wer sich mit dem Power-Pop-Genre auskennt, der wird ja schnell erahnen, dass insbesondere der songwriterischen Vielseitigkeit, die sich durch solche Kombinationen ergibt, das Erfolgsgeheimnis der Nachhaltigkeit innerhalb dieser stilistischen Nische ausmacht. Das führt auf diesem Werk zu einer Reihe im Detail recht unterschiedlich ausformulierter Songs, die insbesondere dadurch gefallen, dass hier nicht laufend durchgepowert wird, sondern durchaus dem Storytelling, den Arrangements und der Songstruktur die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet werden, wie den Power-Chords und Hooklines. Für diese bleibt aber - trotz psychedelischer Einwürfe, Grunge-Riffs, Folk-Elementen, Schweinerock und New Wave-Experimenten - noch genügend Zeit übrig und auch der Pop-Aspekt wird keineswegs vernachlässigt.