"Dope Lemon" ist der Moniker, den sich Angus Stone für seine Solo-Projekte ausgesucht hat. Und warum er ein eigenes Pseudonym für diese Aktivitäten wählte, wird auch auf dem zweiten Album unter diesem Namen schnell deutlich. Denn während Angus' charakteristischer Nöl-Gesang hier wie auch beim Projekt mit seiner Schwester Julia im Zentrum der ganzen Angelegenheit steht, ist auf der musikalischen Ebene doch ziemlich vieles anders. Denn die Stücke auf diesem Album drehen sich nicht etwa um die Geschichten, die Stone als Songwriter erzählt oder die Songs, die Melodien oder Strukturen, die er als Komponist entwickelt - sondern tatsächlich einzig um die zugrundeliegenden - zwar detailreich und lebendig ornamentierten - Grooves, die Stone als Basis für seine Talking-Blues-Exkursionen bemüht. Apropos Blues: Neben der Unerbittlichkeit des Krautrock, dem viele der Stücke ihre Präsenz verdanken, sind es geradezu bluesige Licks, die den Sound der Scheibe prägen. Tatsächlich hört sich Angus Stone hier teilweise mehr nach Tony Joe White an als er selbst - zumal er seine Grooves auch gerne im Swamp-Blues-Setting ansiedelt (wenngleich nicht ausschließlich). In Australien bestätigte Stone seinen Status als eh schon arrivierter Superstar nochmals betont deutlich. Mal sehen, wie sich das hierzulande entwickelt.