Trotz des Namens dieses Debütalbums entsprang das Septett Nérija der gerade blühenden, jungen Londoner Jazz-Szene. Das aus fünf Frauen und zwei Männern bestehende Ensemble versteht sich dabei als kollaborativer Zusammenschluss gleichberechtigter Komponist(inn)en und Interpret(inn)en, die auf diesem Album mit ihren Beiträgen abwechselnd ins Zentrum gestellt werden und dabei die verschiedenen Ansätze ihres Tuns demonstrieren. Dank des Produzenten Kwes (der u.a. mit Bobby Womack und Damon Albarn zusammen arbeitete und den das Ensemble durch seine Remix-Arbeiten der Debüt-EP für sich entdeckte), kommt das Werk dennoch wie aus einem Guss daher. Das liegt daran, dass es Kwes gelang, die individuellen Ansätze der Beteiligten (die aus so unterschiedlichen Quellen wie Soul, Afro, Dancefloor, Funk und klassischem Cool oder Bebob gespeist werden) im Sinne einer gemeinsamen Vision zu kanalisieren. Das Ergebnis kommt dann mit einem rhythmisch dezidiert afrikanisch geprägten Feeling daher, in dem die üblichen Vorbilder für orchestrale, von Blasinstrumenten geprägte Vibes - von Duke Ellington über Gil Evans bis Miles Davis - zumindest als Geister herumschweben.