Man kann auch oder gerade im Jahr 2019 keinen Text über Maxi Priest schreiben, ohne "Close To You" zu erwähnen. "Close To You", erschienen 1990, ein Monsterhit aus 80er Pop und poppigem Reggae. Und der Song von Maxi Priest. DER Song. Bis heute. Und noch länger, ganz sicher. Oder um es kurz zu machen: Ja, "It All Comes Back To Love" ist von dem Sänger, der einst "Close To You" sang.

Jetzt also ein neues Album, das erste seit fünf Jahren. Und das eröffnet: mit Pop und Reggae. Stehen geblieben? Könnte man denken, ist aber nicht so. Denn was der inzwischen fast 60-jährige Brite hier außerdem macht, ist viel mehr als nur Pop und Reggae. Denn neben klassischen, lässigen und poppigen Reggae-Nummern wie "If I Was Your Man" oder dem Titeltrack, denen sicher das Besondere fehlt, die aber trotzdem durchaus schön daher kommen, experimentiert Maxi Priest immer mal wieder mit anderen Sounds und auch mit Gästen. Mit Shaggy, der das Album auch produziert hat, hat er zum Beispiel das dancehalligere "Cool Nuh" gemacht, mit Inner Circle das verkopftere, dabei reduzierte, stoische und genau deshalb ziemlich groovige Pop-Stück "Out In The Rain", mit Estelle das kurz vor zu poppige "Anything You Want". Bei "Free Falling" dann spielt er mit kalter, fast schon schräger Elektronik und gleichzeitig sehr modernen Beats, "Baby Can You Love Me Slow" kommt souliger als das meiste, alles zusammen packen Maxi Priest, sein Sohn Che Sav und die jamaikanische Dancehall-Legende Bounty Killer in den Song "It's A Summer Vibe". Und so passiert hier eine Menge, eine Menge Gutes und genug Gutes, um sich "It All Comes Back To Love" mehr als einmal ganz in Ruhe und dann auch mal ohne diese anzuhören. Klappt beides. Wenn auch vermutlich keine 30 Jahre lang...