Ganze fünf Jahre hat der Ire John Doherty an seinem Debütalbum herumgebastelt. Das ist ja für gewöhnlich kein gutes Zeichen - aber angesichts dessen, was der Meister in Sachen Details, Nuancen, Produktionsvolumen und Arrangements aus seinen eleganten, mondänen, Männerschmerz-Piano-Pop-Songs heraus holt, ist dann doch schon Hochachtung angesagt. Am Wichtigsten ist dann aber doch der Umstand, dass Doherty zwar mit den besten seiner bereits etablierten Genre-Kollegen um die Wette jammern kann, wenn das notwendig ist - er das Ganze aber nicht zum alleinigen Credo erhebt. Dohertys Songs sind eher melancholisch als lamentös, es gibt etliche Up-Tempo-Momente und überhaupt kommen einige seiner Tracks oft mit einer kämpferischen Note daher und auch ein Licht am Ende des Tunnels ist oft zu sehen. Das mag dann auch daran liegen, dass Doherty vor großen Gesten nicht zurückschreckt und sich gerne in einem chorbedingten Gospel-Setting mit leichtem Hallelujah-Faktor einrichtet.