Debby Smith kommt aus Hamburg und macht offensichtlich schon ein paar Tage länger Musik. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass ihre Solo-Debüt-EP im Stile einer perfekt inszenierten US-Produktion daher kommt. Bei vorangegangenen Live-Shows erschien der hier zur Schau getragene Perfektionismus sogar ein wenig zu viel des Guten, denn indem wirklich jeder Ton genau da saß wo er hingehört, wirkte die Sache am Ende dann doch ganz schön beliebig. Um diesem Eindruck vorzubeugen, hat Debby - auch als Co-Produzentin - die Arrangements im Studio geschickt aufgebrezelt und modernisiert, so dass jeder der hier versammelten sechs Tracks (darunter ein Instrumental) sein eigenes musikalisches Mäntelchen trägt - mal soulig, mal jazzig und mal als klassischer Torchsong-Pop. Und der Popmusik hat sich Debby mit Haut und Haaren verschrieben. Schade nur, dass sie sich als Sängerin so gar nicht gehen lässt, sondern nur darauf achtet, dass technisch alles perfekt ausgezirkelt daher kommt. Wie wir aber alle wissen, ist Perfektion leider nicht gut genug. Etwas mehr performerischer Wagemut hätte der Sache letztlich mehr Leben eingehaucht.