Nicht, dass Twin Atlantic nicht schon immer klasse waren, super sogar. Und nicht, dass sie nicht schon immer opulent, pompös, großartig, einfach groß denkend unterwegs waren. Man denke nur an einen Song wie "Free" von 2011 oder nicht wenigen Sachen von "GLA", die, wir zitieren unsere Rezension dazu, das Zeug für's Stadion hatten und haben. Waren sie! Doch jetzt? Toppen sie das alles. Und nicht nur einfach so, ein bisschen mehr. Sondern richtig. Keine halben Sachen, alles richtig gemacht, Twin Atlantic!

Acht Songs (und ein schräges Interlude) haben die Schotten auf "Power" gepackt, jeder einzelne hat genau die. Die Power des Pops, verschmolzen mit Indie und Elektronik, mit Kunst, mit Intelligenz. Entkommen nicht möglich, einzig Bewunderung und höchste Ansteckungsgefahr. Mehr, mehr, größer, mehr. Weil, ach kommt, siehe oben. "Oh Euphoria" gibt als Opener das Motto vor, 80er Sounds treffen auf Indie-Charme, die Band groovt sich warm, wir grooven mit und auch wenn der Songs sicher ein, zwei Durchläufe braucht, feiern das anschließende "Barcelona" mit der Zeit hemmungslos ab. Biffy Clyro plus Editors plus Gossip? Twin Atlantic! Und ehrlich gesagt geht es dann erst richtig los, "Novocaine" nimmt ordentlich Fahrt auf, hat Tempo, Wucht, noch mehr... Power! Was auch für "I Feel It To" gilt, vielleicht der beste Song des Albums. Atemberaubende Post-Pop-Gitarren, drückende Soundwände, Killer-Groove! "Asynchronous" schwimmt und wabert dann ohne Text und Tempo etwas überraschend durch seine zwei Minuten, "Volcano" ist reiner Pomp und Pop und ein reines Vergnüges, "Messiah" kommt kälter als alles und definiert die häufig erwähnte Power noch einmal ganz neu, ehe "Praise Me" das Ganze fast schon arrogant beendet. Dieses Vergnügen, dieses wunderbare Album!