An Substanz mangelt es John Moreland ja nun wahrlich nicht. Damit ist weniger seine krankheitsbedingte Körperfülle gemeint, als vielmehr der Fundus an genau beobachteten, mit sonorer Stimme und gelassener Heiterkeit vorgetragenen Storyteller-Songs, die der Mann aus Tulsa, Oklahoma, im Laufe der Jahre angesammelt hat. Bislang beschränkte er sich darauf, sein Material im gediegenen Folk- oder akustischen Country-Setting vorzutragen - oft auch gerne im Solo-Modus. Auf diesem neuen, von Matt Pence (von Centr-O-Matic) produzierten Werk setzt er indes seine 2017 begonnene Zusammenarbeit mit Bandmusikern fort. Anders als auf dem letzten Album "Big Bad Luv" ging es dieses Mal jedoch nicht einfach nur darum, eine Gruppe von Musikern beim gemeinsamen Spiel einzufangen, sondern darum, das Soundpotential der einzelnen Tracks auszureizen und mit Klängen zu experimentieren, die jenseits des klassischen Folk-Settings zu suchen sind - so etwa Keyboards, Bass-Synthies oder Dubstep-Rhythmen. Das neue Material entstand nach einer Art Schreibblockade und kommt entsprechend gelöst daher. So entstand ein Songrwiter-Pop-Album mit ungewohnter Frische und fernab jeglicher Americana-Manierismen.