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14.02.2020
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Messer - No Future Days

Messer - No Future Days
Trocadero/Indigo
Format: LP

Jetzt sind es tatsächlich schon zehn Jahre, die es die Gruppe Messer gibt. "No Future Days" ist ihr viertes Album. "Kunst, Alter!", werden wieder viele sagen. Wegen der Musik, klar, verkopft, gemixt, die TAZ schreibt "krautig", aber auch wegen der Texte, wegen der Titel, wenn Songs "Frau in den Dünen", "Das verrückte Haus" oder "Tiefenrausch II" und damit wie Bilder heißen. Außerdem ist Hendrik Otremba ja nicht nur Sänger der Gruppe Messer, er ist Autor, Bildender Künstler, und ihr Bassist heißt Pogo. Nun.

Vielleicht ist da ja auch so und Messer sind diese besondere Band, dieses Kollektiv aus hochintelligenten, sehr eigenen Menschen, die mit keiner anderen Band auf der Welt vergleichbar sind, sind Lyriker, Revolutionäre, Künstler. Schön für sie. Schön für mich: Die Musik ist genau das, sie ist irrsinnig schön! Einfach nur, mehr nicht. Keine Metapher, kein Superlativ, einfach: schön. Sie nimmt mich mit, macht mich glücklich, es ist einfach unglaublich, genau!, schön, diese Musik zu hören. Beheimatet im Post-Punk vermischen Messer ihren Sound mit seriösem Pop, unpeinlichen NDW-Momenten, ein bisschen Elektronika und immer wieder mit aber so was von feinem Dub und Reggae. Das Ganze kommt überragend eingänging, ansteckend und wird partout nicht langweilig, die Lieder laufen und laufen und laufen, scheinen sogar stetig besser zu werden. Lieder wie der tolle Opener "Das verrückte Haus" mit diesen abgefuckten 80er Momenten am Ende, Lieder wie der kitschige Oberohrwurm "Tapetentür" oder das Offbeat-Wunder "Anorak". Sie alle und alle anderen: schön.



-Mathias Frank-


Video: "Der Mieter"
Video: "Anorak"
 

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