Dass die ambitioniert strukturierte, aber hoffnungslos hinter der Zeit zurückgebliebene, organische Retro-Powerpop-Musik mit 70s-Flair, die sich Lisset Diaz und das Sweet Lizzy Project sich als Nische auserkoren haben, zwar mit jugendlicher Begeisterung aber auch mit kindlicher Naivität daher kommt, sollte man nachsehen - denn das Ensemble kommt aus Kuba - was ja nun eben weitab vom Schuss liegt und nicht eben als Zentrum von Trends und Moden bekannt ist. Was die Band allerdings an hanebüchen blauäugigen Lyrics und schlagermäßiger Melodieführung verbockt, machen sie durch Prog-Rock, Big-Hair-Dramatik, Disco-Grooves und klassischen Gitarrenpop-Vignetten fast wieder wett. Außerdem zeichnet die Combo noch aus, dass sie darauf verzichtet, mit klassischen kubanischen Folklore-Klischees zu hantieren und dabei durchaus von der naturgegebenen Bilingualität profitiert und die Songs teilweise auf Englisch und teilweise auf Spanisch intoniert.