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20.03.2020
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=19958
 
Låpsley - Through Water

Låpsley - Through Water
XL Recordings/Beggars Group/Indigo
Format: LP

Auf ihrem zweiten Album bezieht sich Holly Fletcher a.k.a. Låpsley stärker auf sich selbst, als sie das noch auf ihrem Debütalbum "Long Way Home" tat. So arbeitete sie dieses Mal nicht mit einer Vielzahl angesagter Produzenten zusammen, sondern nur mit Theo Brown und legte diesbezüglich auch selbst Hand an. Musikalisch bezieht sie sich dabei stärker noch auf ihre Roots als bekennder Jazz-Fan - reichert das Ganze allerdings an mit klanglichen Elementen, die sie (angeblich) aus dem 4AD-Backkatalog zusammentrug (= viel Hall und Dreampop-Klangwolken). Richtig poppig wird die Sache dennoch nur gelegentlich - wie etwa in der LGBT-Hymne "Womxn". Die auf dem Debüt noch dominierenden R'n'B-Elemente wurden zugunsten eines eher souligen Settings zurückgefahren. Ebenfalls verzichtete Holly nun dankenswerterweise darauf, ihre Vocals mit Pitch-Shiftern zu malträtieren bis sie nicht mehr wiederzuerkennen sind. Inhaltlich setzt sich die Gute mit dem auseinander, was sie zwischenzeitlich erlebt hat - und das scheint nicht so schlimm gewesen zu sein wie ihre Teenagerzeit, so dass das neue Album weniger dystopisch und paranoid rüberkommt wie noch das Debüt. Låpsley - so scheint es - hat ihren Weg im Leben gefunden.


-Ullrich Maurer-


 

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