Madrigale und Sackpfeifen sind in der Rockmusik ja eher unterrepräsentiert. Seit Miranda Sex Garden haben es sehr wenige probiert, mittelalterliche Motive mit Rockelementen zu verbinden. Violet tun dies nun wieder. Mit gemischtem Erfolg: Die Rockpassagen klingen ein wenig zu sehr nach 70s Art-Rock und die Orientierung an immer denselben Harmoniefolgen wirken ein bißchen überzogen. Dafür gibts aber oriental anmutende Melodiebögen, besagtes historisches Instrumentarium und lateinische und anderssprachige Texte einträchtig neben englischen und deutschen Songtiteln. Ein wilder Mischmasch, der jedoch im Zusammenhang genossen Sinn macht. Mit Bianca Stücker und Sarah Christoph haben Violet zudem noch kompetente Sängerinnen an Bord. Schade nur, daß das alles so akademisch und bierernst dargeboten wird. Ein wenig Augenzwinkern (wie z.B. bei Miranda Sex Garden) hätte nun wirklich nicht geschadet. Immerhin: Violet sind anders - und das alleine ist schon lobenswert genug!