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22.04.2002
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Die Sterne - Irres Licht

Die Sterne - Irres Licht
Virgin
Format: CD

"Was hat dich bloß so inspiriert?" möchte man Frank Spilker spontan nach dem Hören des neuen Albums zurufen. Bunt kommen sie daher, fröhlich aufgekratzt und wie immer mit dem verdrehten Wortwitz ausgestattet, der sich oft genug erst ganz allmählich erschließt. Ein kompaktes, dreiviertelstündiges, bunt orgelndes Kaleidoskop aus Liebe, detailverliebtem Charme und spröden Klängen. Geklaut oder nicht, soll gar nicht die Frage sein. "Noir, c'est Noir" hört vermutlich ohnehin jeder heraus, nur um nach "Nur Flug" schon lauthals Partyalarm auszulösen. Funky Pop halt - zum Schmunzeln und Beine ausschütteln. Der wird aber schon kurze Zeit später vom wunderschönen "Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt" gekontert. Einer elegischen Liebeserklärung an die geile Meile, die aber auch genau den Nerv trifft, der in der Traurigkeit unglücklich Verliebter den meisten Schmerz verursacht. Übertragbar auch in deine Stadt. "Ich bring euch beide um" als leicht psychotischer Wahnsinn, nebliges Grauen im Titeltrack, Northern Soul im Stile Superpunks ("Hängen Hart") und beim zweiten Deja Vu "Du hast die Welt in deiner Hand (Nun gib sie wieder her)" steht der (fast) gleichnamige, altbekannte Gospel Pate. Sie würden so manches nicht verstehen, beklagen am Ende die vier Hamburger. Davon jedoch, ein äußerst frisches, kurzweiliges Album einzuspielen, welches nahtlos die eigene Geschichte fortsetzt und doch mit kleiner Kurskorrektur zurück zur verspielten Leichtigkeit aufwartet, eine ganze Menge.


-Michael Kellenbenz-



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