Dem Ingolstädter Klangartisten Helmut Nitschke aka Press To Transmit gebührt die Ehre, als erster Künstler auf dem neugegründeten Elektroniklabel Fliesskoma veröffentlichen zu dürfen. Was dieser allerdings dem geneigten Hörer vorzusetzen weiß, stammt von ganz weit am Rande des musikalischen Kosmos. Von dort weit draußen nämlich, wo erst ganz langsam zusammenfindet, was möglicherweise nie zusammengehören wird. Strukturen? Wenn, dann nur zufälliger Natur. So könnte in etwa könnte es klingen, wenn mikroskopisch kaum noch darstellbare Kleinstpartikel aufeinander prallen, bevor sie in alle Richtungen und Dimensionen wieder auseinanderdriften.

Eiskalt und maschinell hergestellt wirkt das alles, wie in einer riesigen Versuchsanordnung. Dabei aber offenbar doch jederzeit unter Kontrolle. Man kann sich vorstellen, welche Geduld und Akribie bei der Produktion von Nöten gewesen sein muss. In seinen, nach gängigen Vorstellungen, hörbarsten Augenblicken klingt "Outer Dislocations" mal nach bis auf die Knochen freigelegte Propaganda ("Mixed Areas"), entschwebt aber umgehend wieder in selten homogene, stimmverzerrte Räume. Selbst für Freunde der Hardcore-Elektronik dürfte diese Scheibe bereits recht schwer verdaulicher, sperriger Stoff sein.