Karate sind als Teil des New Yorker Künstlerkollektives Secret Stars ja noch nie auf einem bestimmten Stil festgelegt gewesen. Und so lebt diese neue Scheibe dann beispielsweise von der Tatsache, dass Gitarrist Jeffrey Goddard zuletzt tätig war für Shannon Wright (Crowsdell) und Mary Timony (Helium). Es gibt also dieses Mal mehr Rock und Song als sonst üblich. Das soll aber keineswegs heißen, dass Karate jetzt plötzlich harmlos geworden sind. Intelligenter und spannender kann man spröde und vertrackte Songs zwischen Jazz, Westcoast, Eastcoast und Artrock eigentlich nicht machen. Der knochentrockene Sound, der in Ansätzen an Soul Coughing erinnert, bietet dabei eine solide Basis für die dann doch eher filigranen Strukturen, in denen Geoff Farinas Stimme immer wieder ungewöhnliche Melodielinien entdeckt. Und dass die Jungs auch interagieren können, zeigen sie auf den langen Instrumentalpassagen der bis zu acht Minuten dauernden Tracks. Wenn man schon den Kunst-Rock am Leben erhalten möchte, dann aber bitte nur so!