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26.08.2002
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Sleater-Kinney - One Beat

Platte der Woche

KW 35/2002


Sleater-Kinney - One Beat
Kill Rock Stars/Cargo
Format: CD

Herauszufinden, warum die Mädels von Sleater-Kinney ihre neue Scheibe NICHT auf Matador veröffentlichen, muss den investigativen Fähigkeiten unseres Initiativagenten Whlfld anvertraut werden. Musikalisch ist diese Scheibe jedenfalls ein Bruch mit der Vergangenheit. "Wir werden wohl niemals eine Ballade schreiben", meinte nämlich Janet Weiss noch bei der letzten Interviewrunde. Genau genommen tun sie das auch immer noch nicht. Was aber tendenziell mit dieser Aussage gemeint war, war der Umstand, dass man sich darüber klar war, dass doch allzuviele S-K-Tracks bislang dem immer gleichen, nervös-hektischen Grundschema folgten. Dieses Mal geht es mit gebremster Energie und verminderter Östrogenausschüttung jedenfalls deutlich sortierter und gelassener zu als bislang. Nicht, dass dabei Songluschen herauskommen - inbrünstig gehen die Damen immer noch zu Werke, zudem bleiben sich sich thematisch verläßlich treu. Aber es wird wesentlich stärker variiert, aufgeteilt, strukturiert und abgewechselt. Und hört man da gar einen Synthesizer? Zweifelsohne. Und diese neue Abgeklärtkeit tut dem neuen Werk unendlich gut. Das ist die musikalisch ausgereifteste und unterhaltsamste Scheibe des Trios geworden. Ganz nebenbei haben sich Sleater-Kinney mit diesem Schritt auch aus der Ecke des Nur-Alternativ-Seins gelöst, denn die ausgeklügelten Vokal-Harmonien und einige soundtechnische Gimmicks verleihen der Scheibe auch einen subtilen Pop-Charme - ganz ohne irgendwelchen Konventionen zu folgen. Um das an Vergleichsmaterial herunterzubrechen, heißt das: Mehr Mary Timony als Team Dresch. Sehr schön, das!


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.sleater-kinney.org
 

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