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09.12.2002
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Richmond Fontaine - Winnemucca

Platte der Woche

KW 50/2002


Richmond Fontaine - Winnemucca
El Cortez Records/Indigo
Format: CD

Die neue Scheibe des Quartetts aus Portland, Oregon, klingt genau so ortsfremd wie die anderen Elaborate auch. Das meint in diesem Falle: Auch wenn die Scheibe von Joanna Bolme produziert wurde, klingt die Sache weder nach Sleater-Kinney, noch nach Elliott Smith - sondern eher wie die Eagles mit Arlo Guthrie als Sänger. Das ist natürlich polemisch ausgedrückt, denn Willy Vlautin hat als Sänger durchaus eine eigene Note. Und was RF von vielen anderen Americana-Bands abgrenzt, ist die Tatsache, dass hier wirklich jeder Track sein eigenes Gesicht hat - mal geprägt durch Paul Brainards Steel Gitarre, mal von einer Mandoline und auch das eine oder andere Gitarrengewitter bricht in's ansonsten vorwiegend akustische Ambiente (im Mittelteil finden sich auch zwei Instrumentals). Hinzu kommt, dass Vlautins sehr spezifische und sehr persönliche Stories durchaus ans Herz gehen - bestes Beispiel ist das eben so simple wie effektive "Somewhere Near", in dem mit ein paar Worten und dem Schildern einzelner Szenen ein ganzes Universum aufgebaut wird. So etwas schaffen nur wahre Songwriter und in diesem Sinne gelang RF mit "Winnemucca" eine bestens funktionierende Kombination aus Singer-/Songwriter-Sensibilität und Americana-Feeling.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.richmondfontaine.com
 

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