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05.05.2003
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Intestine Baalism - Banquet In The Darkness

Intestine Baalism - Banquet In The Darkness
Blackend Records/Plastic Head
Format: CD

Schon mal'n irre kreativer Bandname, wie kommt man nur auf sowas? (Unsereinerwelchem fiele ja höchstens "Gert Gräßlich und die Nebengeräusche" ein, wohingegen "Intestine Baalism" ja doch deutlich geheimnisvoller und grausamer klingt. Und irgendwie auf Darmverschlingungen und Baals-Kult hinzudeuten scheint. Naja, die alten Römer hatten ja wohl die Angewohnheit, den Ausgang ihrer Kriege nicht wie Bushens Schorsch von der Ölindustrie vorhersagen zu lassen, sondern aus Vogelflug und den Eingeweiden von Opfertieren zu lesen. Und Gott Baal kommt ja wohl im Alten Testament vor. Irgendwo. Ach, Ende des Exkurses). Die Jungs sind eine - den Illustrationen nach - noch junge, japanische Death Metal Band. Solches vernehmend, verstohlen auf's Label schielend und "Blackend" lesend hätt' Rezensent hier gleich mal auf die extreme Fetzvariante getippt - und eher falsch gelegen.

Denn zwar beginnt der Opener "Flesh For The Twelfth Omnipotent" wie ein sich über uns einkreisender Hubschrauberangriff, aber die Gitarrensektion wenige Takte später ist extrem melodisch, softer als jede Iron Maiden-Twin Leads-Passage, weist die beiden Baals-Klampfer Seiji und Jiro als Meister ihres Faches aus und streichelt die Ohrknöchelchen wieder in Form - bevor dann die "Hubschrauber" wieder kommen. Spannend. Und so bleibt's auch. Fast so souverän und unterhaltsam wie jene anderen, größeren Japaner, Sigh, verstehen es die Intestines auf ihrem zweiten Album souverän und zwingend zwischen Geshredder und Gefühl zu gratwandern. Dazu noch ein interessant anderes Artwork: Höchst empfehlenswert (für Wagemutige)!



-Klaus Reckert-



Surfempfehlung:
www.intestinebaalism.com
 

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