Es ist schon bezeichnend, dass sich Philip Kane auf seiner (bemerkenswert kompromisslosen und provokativen) Website in einem Nebensatz als Fan des französischen Nihilisten Michel Houllebecq outet. Der Mann muss eine dermaßen dunkle Seele haben, dass der Titel seiner CD (eindrucksvoll illustriert durch einen Galgen auf dem CD-Label) wahrscheinlich nicht einmal ironisch gemeint ist. Auf seiner zweiten Solo-CD croont Kane, der Insidern vielleicht durch seine Bands Ennui oder Avalanche bekannt sein könnte, von einer Vielzahl an Themen, deren Essenz aber immer darauf hinauszielt, dass es wohl unmöglich ist, eine Beziehung einzugehen (gleichwohl man es immer wieder versuchen muss). Musikalisch bietet Philip - der u.a. mit mit dem gemütsmäßig ähnlich gelagerten Cathal Coughlan zusammen arbeitete - indes erstaunlich abwechslungsreiche und keineswegs morbide Kost. Zuweilen geradezu leichtfüßig kommen seine Popsongs daher und sind angereichert dezenten R'n'B und "Philly-Soul-Elementen" (wie er selbst es nennt), die aus Streichern, Bläsern und geschickt arrangierten Harmoniegesängen bestehen. Da es aber inhaltlich immer recht düster zugeht, wird es aber niemals peinlich - bestenfalls bittersüß. Das kontrastiert dann ganz hervorragend mit Philips eher sonorer Stimme, die ohne diese Arrangements lediglich als weitere Anekdote in der unendlichen Geschichte der großen, allgemeinen Tristesse versackt wäre. Wem übrigens das Album vielleicht sogar schon zu positivistisch geraten erscheint, dem sei empfohlen, bis zur zweiten Hälfte durchzuhalten: Da begibt sich Kane auf eine elegante, schöne, balladeske Reise in einen immer zäher werdenden Sumpf an Aussichtslosigkeit, die mit dem grandiosen "A Million Kisses" zu einem mehr als würdigen Abschluss kommt.