Nein, den Keys aus Wales kann man wirklich nicht vorwerfen, dass sie sich vorgenommen hätten, ein bestimmtes Genre auszubeuten. Wenn man es genau betrachtet, haben es sich die Jungs eher vorgenommen, ALLES, was in der populären Musik schon einmal stattgefunden hat, auf ihrer Scheibe einmal auszuprobieren. Oder auf ihre unnachahmlich schnürsenkelige Art durch den Kakao zu ziehen - man weiß es nicht so genau. Mal klingt das Trio, als säßen ALLE Beach Boys im Sandkasten, im nächsten Moment wird Jesus & Mary Chain gespielt und zwischendrin Calexico emuliert was das Zeug hält. Und das passiert dann auf eine sympathisch ungelenke, unabhängige Art, die indes durch die seltsam bescheidene Unterbetonung der Vocals und das reichliche Garnieren mit röhrenden Hammond Orgeln, twangenden Stolpergitarren und Klinglöckchen durchaus etwas sehr eigenes hat. Wer wissen möchte, wie sich die Popmusik des ausgehenden 20. Jahrhunderts von unten oder von hinten anhört, der möge zu den Keys greifen! Und wer gerne für den Fall der Fälle gerüstet sein will, dem sei noch gesagt, dass The Keys aus der eher obskuren Combo Murry The Hump hervorgingen!