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23.02.2004
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Phono Royal - So gut wie kaputt

Phono Royal - So gut wie kaputt
Hazelwood Vinyl Plastics/Soulfood
Format: CD

Keine Ahnung wie der Titel auf das Album gekommen ist. Aber "So gut wie kaputt" trifft diese CD eigentlich nicht. Das zweite Werk des Orchesters Phono Royal ist vor allem ruhig und entspannt. Thomas Waschat, der zu "Mamas Pfirsiche"-Zeiten bei den Flowerpornoes trommelte, murmelt und flüstert seine durchweg angenehmen Lieder, die mit der Langsamkeit flirten. Manchmal kriegen sie das eine oder andere Küsschen dafür. Und immer wieder schleichen sich extrem verzerrte Gitarren ein, die jedoch nicht einschneiden, sondern viel eher rumoren. Fast ist es als halten sich die Songs ein wenig versteckt, als wollten sie unscheinbar wirken. Sie stehen an der Tür und warten bis man sie hereinbittet. Und das kann man getrost tun.

Textlich bietet Waschat eine verquere Lyrik, die halb poetisch, halb kryptisch, Eindrücke hinterlässt, die keine Spuren sein wollen. Wörter, die wie auf beschlagene Scheiben geschrieben sind: "Ich küsste das Foto von Mutter und Vater und klebte sie zusammen." Eigene Bilder, eigene Nische (Flüster-Indie) und eine gute Portion Charme machen dieses Album außergewöhnlich. "Phono Royal profitiert davon, dass es alles schon mal gab und es so nicht weiter gehen kann," sagt das Info der Band und tatsächlich wird dieser Satz eingelöst. Ein feine CD.



-Christian Biadacz-


 

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