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29.03.2004
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Sondre Lerche - Two Way Monologue

Sondre Lerche - Two Way Monologue
Virgin/EMI
Format: CD

Was ist denn ein bilateraler Monolog? Bedeutet das vielleicht, dass der Norweger Sondre Lerche auf seiner neuen CD schizophren geworden ist? Nicht wirklich. Zwar bieten seine Songs auf der neuen Scheibe wesentlich mehr Variation und Abwechslung als noch die auf dem Vorgängeralbum "Faces Down", aber letztlich bleibt sich der Mann treu. Lerche hat ein Händchen für locker-flockig hingeworfene, oft akustisch orientierte, aber durch ungewöhnliche Twists und Turns auch immer intelligente Gitarrenpop-Songs mit dem Hang zur melancholischen Grundstimmung. Angereichert ist das mit feinen Zutaten vom Akkordeon über mehrstimmige Harmonien bis zur Steel Guitar. Dazu gibt's die - mittlerweile zum Markenzeichen gewordenen - durch die Sprachbarriere zum Teil unfreiwillig lustigen Texte. Dabei kommt Lerche wesentlich sortierter und aufgeräumter daher, als viele seiner zwar ebenso kreativen, aber oft verspielteren und schrägeren Landsleute. Lerche ist so etwas wie der amtliche Gewissen der norwegischen Indie-Pop-Fraktion. Das bedeutet bei aller Liebe und bei dieser Scheibe leider auch: Er ist ein wenig uninteressanter und langweiliger als psychisch aufgemischtere Charaktere wie St. Thomas oder Ai Phoenix. Trotzdem: Was Sondre hier bietet, hat Qualität und ist immer noch um vieles besser, als das, was man im Radio (jedenfalls hierzulande) so vorgesetzt bekommt. Und Sondre ist ja noch jung: Da steckt noch einiges an Potential drin!


-Ullrich Maurer-




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