André Abshagen aus Berlin meint, dass es in den 80ern vor allem um aufregende Songs mit jeder Menge Energie gegangen sein. Wie er auf diesen Gedanken kommt, bleibt indes rätselhaft, denn auf dem Debüt seines Projektes Pet konzentriert er sich vor allen Dingen auf das, was die 80er als Jahrzehnt der musikalischen Oberflächlichkeiten kennzeichnete. Vom blubbernden Synthie über das Plastik-Schlagzeug bis zur klinisch abgehangenen Disco-Funk-Gitarre fehlt wirklich nichts, was die Acts jener Zeit soundmäßig auszeichnete. Abshagen hat natürlich recht damit, dass Songs dieser Art heutzutage fehlen. Das hat aber auch seinen Grund, denn das, was er hier macht, klingt - trotz ansatzweise ordentlichen Songmaterials - vor allen Dingen hoffnungslos retro. Ein paar Anleihen beim Glam Rock versetzen einigen der Tracks einen gewissen Rock-Tritt in den Allerwertesten - was aber bereits dadurch wieder entwertet wird, dass ein Großteil der Tracks uninspirierte Instrumentals sind. Widerspricht das nicht eigentlich der These, dass es um aufregende Songs gehen sollte? Dass Pet in England als Flavor of the Moment gut ankam, wundert nicht so sehr - eher schon der Gedanke daran, auf diesem musikalischen Konzept eine ganze Karriere aufbauen zu wollen.