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17.05.2004
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Delays - Faded Seaside Glamour

Delays - Faded Seaside Glamour
Rough Trade Records/Sanctuary/Rough Trade
Format: CD

In ihrer britischen Heimat sind die Delays bereits auf dem Weg zum Superstar-Status und ihre Ticketverkäufe auf Tournee können sich fast mit denen von Franz Ferdinand messen. Vermutlich deshalb, weil das Quartett aus Southampton in gewisser Weise auch eine Retro-Band ist, sich aber auf ihrem Debütalbum bei vergessenen Kultbands früherer Tage bedient und sich so geschickt vom Gros der anderen musikalischen Vergangenheitsbewältiger absetzt. So erinnert gleich der Opener "Wanderlust" an die Cocteau Twins zu besten Zeiten, und der Falsett-Gesang von Greg Gilbert weist witzigerweise Parallelen zur Stimme von The-Sundays-Elfe Harriet Wheeler auf. Zwar rockt das Quartett im Laufe des Albums auch streckenweise richtig los, was die Briten allerdings von vielen, vielen anderen Bands unterscheidet, ist der gekonnte Einsatz von Keyboards und Loops. Damit machen die Delays im Handumdrehen aus auf den ersten Blick recht simplen Popsongs vielschichtige Hymnen, die durch 1A-Basslinien (klarer Fall von alter New-Order- und Stone-Roses-Schule!) wirkungsvoll unterstützt werden. Die Songs "Nearer Than Heaven", "Hey Girl" und "Long Time Coming" waren allesamt Hits in England, was ob ihrer hymnischen Qualitäten auch nicht weiter verwundert. Was die vier mit diesem feinen Erstling in Deutschland, wo auch ihre Idole zumeist nie über Kultstatus hinausgekommen sind, erreichen können, wird sich zeigen.


-Carsten Wohlfeld-


 

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