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07.06.2004
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King Khan & The Shrines - Mr. Supernatural

King Khan & The Shrines - Mr. Supernatural
Hazelwood Vinyl Plastics
Format: CD

Auf dem letztjährigen Orange Blossom Festival gehörten sie zu den Entdeckungen der Saison: Europas "räudigste Garage-R&B Band", King Khan & The Shrines (wie es in der Info zur CD heißt). Das trifft es fast, aber nicht ganz. Live sind die Jungs um den in Deutschland gestrandeten Indo-Kanadier Khan die reine Fun-Funk-Truppe. Die messerscharfen Bläsersätze, die maßlos funkigen Grooves und auch ein dazu tanzender Tarzan vermitteln - neben Khans exaltierter, schweißtreibender Eskapaden, die etwa einen James Brown (man möge die Wortspielerei entschuldigen) "blass" aussehen lassen - jedenfalls den Eindruck konzentrierter Lebensfreude. Auf der Scheibe nun kommt erstaunlicherweise noch eine ganze Portion Pop-Appeal dazu, denn - man höre und staune - die Shrines (bei denen auch mal Volker Zander von Calexico spielte) lassen sich hier unter anderem auch zu erkennbaren Melodien hinreißen, die oft und gerne mit einer fetten Hammond-Orgel markiert werden. Und selbstredend haben Khan & Co. auch eine gehörige Portion Soul. Eigentlich ist also alles da, wo es hingehört (auch beim richtigen Label, übrigens). Das einzige, was man gegen die Jungs haben könnte, wäre vielleicht der Umstand, gegen Funk und Soul allergisch zu sein. Aber dieser Aspekt wird ja auf der CD erfreulicherweise nicht überbewertet. Noch ein interessanter Aspekt: Ohne Tarzan und ohne disneymäßige Verkleidungen vor Augen kommt die Scheibe auch noch richtig seriös und ernsthaft rüber. Dies ist ein weiterer großer Wurf der Leute aus dem Mardi Gras Umfeld. Und immer noch erstaunlich, dass hierzulande so etwas tatsächlich möglich sein sollte.


-Ullrich Maurer-


 

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