Daran, dass TGU heutzutage fast schon gewohnt und unauffällig klingen, kann man eigentlich ermessen, wie maßgeblich das Kollektiv aus London das Genre überhaupt geformt hat. Es ist ja nicht besonders schwer, mittels Samples und Beats Songs zusammenzuschustern - es allerdings so selbstverständlich hinzubekommen, dass es wie eine eigene, zeitlose Musiknahrungsmittelgruppe wirkt, ist schon ein Kunststück. Der Titel des neuen Werkes spricht auch gleich die immense Vielseitigkeit an, mit der hier munter gepatchworked wird. Die kunterbunten und zum Teil immer noch wagemutigen Kombinationen aus Folklore und modernen Sounds klingen tatsächlich wie eine unmögliche Radiosendung. Oder besser so, als würde man sich durch ein ganzes, globales Radioprogramm zappen (aus dem wundersamerweise alle Format-Elemente verschunden sind). Gast-Beiträge von bulgarischen Sängern gehören selbstverständlich ebenso dazu wie solche von Hip-Hoppern aus Mali und dazu gibt's - wie gewohnt - hypnotische Beats und stromlinienförmige Grooves. TGU sind immer noch eher Gebrauchsmusiker als Kopf-Frickler - und das ist gut so, denn zu einem globalen Anspruch gehört ja auch global funktionierende Musik.