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22.11.2004
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Chroma Key - Graveyard Mountain Home

Chroma Key - Graveyard Mountain Home
InsideOut/SPV
Format: CD

Chroma Key könnten alle liebgewinnen, die sich an modernem Trip Prog à la O.S.I., an musikalischen Notizzetteln, Soundscapes und Filmmusik erbauen können. CK ist das Bandprojekt von Kevin Moore (ex-Dream Theater und auch bei O.S.I. beteiligt). Moore lebt seit einem Jahr in Istanbul, wohin ihn das Soundtrackprojekt für die türkische Horrorkomödie "Okul" verschlagen hat. Auch "Graveyard Mountain Home" ließ sich von einem Film inspirieren, dem obsuren Werk "Age 13". Neben Moore (key, guit, voc) sind also auch türkische Musiker zu hören: Utku Ünal (drms), Theron Patterson (programming, bss), Bige Akdeniz (additional voc), Bob Nekrasov (Sprecher) und Erdem Helvacioðlu (guit).

"YYY" zitiert die mathematische Strenge (und rhythmische Vertracktheit) von King Crimson der "Discipline"-Phase und ist somit eine angemessen-hypnotische Eingangsnummer. "Give Up" könnte eine Pink Floyd'sche Gitarrenmeditation aus einer ihrer Filmmusiken sein zu der bei "White Robe" dann verknuschelter "Gesang" einsetzt. Und so weiter: Es ist kein Horror, aber erwiesenermaßen Zeitverschwendung, dieses 53-Minuten-Epos nebenher hören zu wollen. Doch wenn man sich ihm ergibt, beginnt sich tatsächlich ein düsterer, teils beängstigender, aber fesselnder Film abzuspulen. "Ohne Zweifel das beste Chroma Key-Album", weiß daher auch das Label-Info. Für den Rezensenten ist "Graveyard Mountain Home" schon spontan stärker als "You Go Now", entbehrt aber etwas die sanfte Gewalt, die "Dead Air For Radios" so sehr besonders macht - und an der Mark Zonder und Joey Vera nicht unbeteiligt waren. Doch Musik wie diese wächst erfahrungsgemäß sowieso erst mit den Gebrauchsmonaten wirklich in die Gehirnwindungen und ans Herz.



-Klaus Reckert-


 

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