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18.04.2005
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Gov't Mule - Deja Voodoo

Gov't Mule - Deja Voodoo
ATO/Soulfood
Format: 2CD

Diese Musik weht direkt aus der Zeit zu uns herüber, als Alvin Lee noch bei Ten Years After und Duane Allman noch bei den Allman Brothers (und nicht im himmlischen Orchester) war. Obwohl 2004 aufgenommen, atmen diese 12 Studio- und noch weit mehr die als Bonus-CD beigefügten fünf Livetracks den Geist von Woodstock, ohne dabei aber jemals Klamottenkistenmundgeruch zu verbreiten. Für Warren Haynes' Künste als Sänger, Gitarrist und Komponist (u.a.: Allman Brs. Band) muss man ja keine Eulenwanderung gen Athen mehr veranstalten, aber wie toll sich nach dem Tod von Bassist Allen Woody der "Ersatz" Andy Hess bewährt, sollte man gehört haben. Und die ungemein atmosphärischen Orgel- und E-Piano-Beiträge von Keyboarder Danny Louis suchen Ihresgleichen - und finden es wohl derzeit außer bei Max Middleteon nirgendwo. Schlagzeuger Matt Abts gibt seine Visitenkarte u.a. beim Showstopper "Thorazine Shuffle" auf der Live-CD ab - umwerfend.

Von der in den Promotion-Infos beschworenen Weiterentwicklung der Band ist über noch größere Vielfalt hinaus wenig zu hören - erfreulicherweise, denn am Bandkonzept war wohl ohnehin nichts mehr zu verbessern. Das beweisen die funky-blues-jazz-fusion von "Bad Man Walking", der Bluesrock von "About To Rage" (vgl. die langsame Brüter-Live-Fassung auf Disc 2!), der tottraurige tear jerker "Little Toy Brain", das pumpende "Slackjaw Jezebel" (mit Voice Box-Einsatz), das zeppelineske "Lola Leave Your Light On", das an späte Beatles erinnernde "Silent Scream" und natürlich südlich behauchten Rock wie "Mr. Man". Unglaublich gut.



-Klaus Reckert-


 

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