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11.04.2005
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Racine - Number One

Racine - Number One
One Little Indian/Rough Trade
Format: CD

Wendy James hat eine klassische Ausbildung, kommt aus Brighton, ist seit frühester Jugend ein Clash-Fan und machte in den 80ern mit dem Trash-Pop Outfit Transvision Vamp von sich reden. Es folgten dann so seltsame Sachen wie eine CD mit von Elvis Costello geschriebenen Tracks und dann jede Menge Funkstille. Und nun kommt Wendys erstes Album mit selbstgeschriebenem Material heraus - was vermutlich nicht mal sie selber noch für möglich gehalten hätte. Eingedenk der berüchtigten Geschichte dieser ehemaligen "Femme Fatale" des Glam-Pop klingt das nun wieder vergleichsweise harmlos. Es gibt nette Popsongs, die gleichermaßen schräg wie eingängig daherkommen, zuweilen abenteuerlich instrumentiert sind, sich der Elektronik nicht verschließen, auch wenn sie Gitarrenpop sein möchten und besonders durch Wendys eigentlich sanftmütige Stimme zu gefallen wissen, die so irgendwie gar nicht zu ihren alten Images zwischen verruchter Schlampe und rehäugiger Lolita passt. Aber diese Scheibe soll ja auch ein Neuanfang sein und dafür ist sie auch gar nicht so schlecht geeignet. Wenn man in dieses Werk nichts hineininterpretieren möchte, was eigentlich gar nicht da sein kann und es einfach als eher ruhige Selbstverwirklichungsaktion akzeptiert, dann kann man durchaus seinen Spaß damit haben.


-Ullrich Maurer-


 

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