Supergroup Vol. 2. Aha. Entweder nimmt sich da jemand ungeheuer wichtig oder gehörig auf die Schippe. Namedropping hilft: Sticht, Scheuerlein, Zattl und Mohr sind Altbekannte von 90er Jahre Indie-Bands wie Throw That Beat! (damals noch In The Gabargecan), When Skipjack Tripped oder Shiny Gnomes; und Frank Mollena ist ein Drittel von Missouri - hier handelt es sich dann wohl also doch um eine erfahrene und talentierte Herren-Riege, die sich selbst nicht so ernst nimmt. Und außerdem aus Nürnberg kommt, der Stadt, in der angeblich alle Musiker irgenwie überall mitspielen. Spaß als Sport in der Hobbyliga sozusagen. Dabei geht die Supergroup Vol. 2 so was von unverfroren und selbstverständlich an die Sache, dass die gleichnamige Platte schon allein wegen ihrer Verbohrtheit gefällt. Die Jungs scheren sich nicht um Trends, Hip-oder Hitness, sondern spielen ihre Songs frei raus wie's grad gefällt. Zwar wohl überlegt, aber alles andere als strategisch eingespielt. Gitarrenrock mit Country-Einschlag trifft auf Singer- / Songwriter-Passagen, die durch Bläsereinsätze und Tasteninstrumente vorangetrieben werden. Es darf auch mal melancholisch werden wie in "When Love Had A Song" oder juxend fröhlich wie in "Pussy Ditty Wha Wha", das macht einfach Spaß. Diese gekonnte Mischung aus klassischer Tugend und frivoler Jugendhaftigkeit, verbunden mit sorglosem, mitreißendem Gesang, erscheint dabei so unspektakulär und einzigartig zugleich, dass es schon fast unheimlich ist. Aber wer meint, für so eine angenehm unaufdringliche Ode an die Leichtigkeit braucht es nur einen großen Vorrat an Pizza, Royal Green Jackets und Erste Hilfe-Kästen, wie es das hübsche Booklet scheinbar impliziert, dem sei gesagt: Nein, falsch. Understatement ist nie verkehrt.