Zum Glück ist das jetzt kein Übertrag des Swinger Club Prinzips, etwa in der Art eine Sammlung von Coverversionen in Form französischer Chansons vorzutragen, sondern ein recht konkretes Projekt des Kölner Allroundtrommlers Martell Beigang (der ja nun mal den Swinger Club betreibt). Indem sich Martell hier auf seine Stärken beschränkt - also das rhythmische Tun und das Arrangieren - funktioniert die Sache auch hervorragend. Mit über 20 Gastbeiträgen von befreundeten Musikanten; ansonsten aber im Alleingang am Editier-Computer entstand eine recht lebendige Mischung aus Jazz-, Post-Rock und Trip-Hop Elementen, die Martell in erkennbar akribischer Kleinarbeit zu fließenden Songgebilden verschmilzt. Einige wenige Vokalbeiträge - z.B. von Lisa Bassenge oder Suzie Kerstgens (Klee) runden das Bild in Richtung Pop hin ab. Da sich Martell nicht auf einen bestimmten Stil festlegt - zwischen Rock und Reggae ist alles irgendwie denkbar - und da alle Beiträge (auch die gesampelten) - organisch entstanden, wird die Sache auch zu keiner Sekunde langweilig oder vorhersehbar. Mit dieser Post-Pop-Scheibe liefert Martell Beigang ein ziemlich modernes Stück experimentierfreudiger Pop-Musik ab, das für alle möglichen Einsatzfälle denkbar ist und unter dem Strich somit vielseitig einsetzbar ist.