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03.02.2006
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Johnny Dowd - Cruel Words

Johnny Dowd - Cruel Words
Munich Records/Indigo
Format: CD

Der musizierende Spediteur schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen - und das, obwohl Dowd mit seiner neuesten Scheibe auch gleich seine selbstbewussteste, zugänglichste und konsequenteste zugleich vorlegt. Erstmals also wirken die Songs zwischen Blues, Rock und analoger Elektronik (stets integraler Bestandteil) so, als lege Dowd diese mit einem gewissen Maß an Selbstironie und Kalkül auf. In dem Fall durchaus ein Lob, denn bislang galten die bitterbösen, zynischen Werke des Mannes als Gift für die Seele und kamen auch durchaus so rüber. Obwohl - und das weiß jeder, der Dowd mal live gesehen hat - er durchaus eine humorige Ader hat. Zwar schlägt sich auch aufgrund der hier vorliegenden "brutalen Worte" niemand vor Lachen auf die Schenkel, jedoch besitzen die neuen Tracks einen Groove und eine Leichtigkeit, der den alten Sachen einfach abging. Vielleicht liegt es daran, dass sich Dowd immer mehr von der Musik löst, von der er sich inspiriert fühlt (50s Pop und Rock, Soul, Blues etc.). Jedenfalls präsentiert sich Johnny Dowd hier als durchaus origineller Songwriter, der mit seiner sperrigen Art durchaus eine eigene Nische besetzt und sich immer mehr als bodenständigere Alternative zu Tom Waits anbietet.


-Ullrich Maurer-


 

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