In letzter Zeitz schwappen ja relativ viele Veröffentlichungen aus Österreich zu uns rüber. SheSays ist auch so eine. Die Band um Frontfrau Gudrun Liemberger hat sich dabei dem Pop-Rock verschrieben und meistert die Sache eigentlich ganz ansprechend. Zwar outet sich das Quartett ziemlich schnell als Alanis Morissette-Fanclub, doch geht das ganze in Ordnung - einfach deswegen, weil es Sounds und Harmoniefolgen dieser Art ja nicht so oft gibt, und sich die Band Mühe gibt, ein eigenes Gesicht zu wahren. Das gelingt vor allen Dingen aufgrund Gudrun Liembergers eindrucksvoll angenehmer, wirklich schöner Singstimme - die nun recht wenig mit den Manierismen einer Alanis zu tun hat. Das Problem ist eher die Produktion der Scheibe, die gnadenlos auf Formatradio-Kompatibilität ausgelegt ist. Mit schrofferen Arrangements hätten die Songs weit weniger unverbindlich gewirkt, als mit dieser glattgebügelten Hochglanzproduktion. So hat diese Scheibe die gleichen Probleme wie viele Produkte ihrer Art: Ein, zwei Songs und Momente, die aufhorchen lassen, aber größtenteils Ideen, die nicht wirklich schlecht sind, aber dennoch nicht im Gedächtnis haften wollen - einfach deswegen, weil das Ganze zu einem unerbittlich undefinierbaren Brei auf einer linearen Intensitätslevel zusammengebacken wird. Dass SheSays dabei auch mal anders können - und z.B. auch mal zaghaft in Richtung Folk- oder Country schielen - geht dabei dann fast schon unter.