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16.06.2006
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=6855
 
Woven Hand - Mosaic

Woven Hand - Mosaic
Glitterhouse/Indigo
Format: CD

Auch wenn Pascal Humbert jetzt doch wieder dabei ist: Die neue Woven Hand-Scheibe ist doch kein neues "16 Horsepower-Light"-Album geworden. Vielmehr ist es so, dass sich die ursprünglichen Vision von David Eugene Edwards immer mehr durchsetzen - und das bedeutet: Immer weiter weg vom Rock. Das neue Werk ist musikalisch (inhaltlich ja sowieso) ziemlich transzendent geworden. Ohne klassische Rhythmusgruppe, dafür aber mit exotischen Weltmusik-Zutaten kreierte Edwards hier Epen, die seinem assoziativen Prediger-Stil noch mehr zu liegen scheinen, als die treibenden Rhythmen seiner ursprünglichen Band. Dabei wird er deutlicher als bislang - bemüht sich aber, das zu verklausulieren: So singt er zum Beispiel inbrünstige "Hallelujahs" - jedoch im Stil eines indianischen Schamanen. Der Mann kann halt nicht aus seiner Haut. Wer Woven Hand zuletzt live gesehen hat, der wird zudem erfreut feststellen, dass dieses neue Werk den Eindruck, den diese Shows hinterließen, erfreulich adäquat einfing. Und noch darüber hinaus geht: Die vielen attraktiven Zutaten - Flöten, Geigen, Banjos und diverses anderes instrumentales Beiwerk - sorgen für ein abgerundetes und fülligeres Klangbild, als bislang gewohnt - ohne dass Edwards dabei die Tendenz zu leiseren, folkigeren Tönen aus den Augen verlöre. Im Prinzip ist diese Scheibe die erste, die das Potential des neuen Monikers Woven Hand zur Gänze auslotet.


-Ullrich Maurer-


 

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