Der Wahnsinn kommt heutzutage in kleineren Dosen. In Anbetracht dessen, dass das Ehepaar Brett & Rennie Sparks ein Faible für - sagen wir mal - eigenartige Krankheiten und Tiere bzw. deren Seelen - hat, ist dies eine vergleichsweise simple, ja optimistische Scheibe geworden. Oder wie Rennie Sparks es ausdrückt: Hoffentlich gehen die Tage des Staunens so bald nicht zu Ende. Den musikalischen Rahmen für dieses vergleichsweise versöhnliche Endzeit-Szenario bilden relaxte, sogar leicht verschlafene Country-Songs - wie gewohnt eingespielt in der heimischen Garage, der Küche oder dem Wohnzimmer. Aber natürlich ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint - und unter der Oberfläche modert der Schimmel. Ein wenig gilt dies auch für die Musik, denn obwohl augenscheinlich alles gefällig dahinplätschert, gibt es doch auch immer wieder unstete Momente, eigenartige Schlenker oder schräge Instrumentierungen, die das Ganze "aufbrechen". Also: Trotz aller Gemütlichkeit im Vortrag haben die Sparks ihren Biss nicht verloren - sondern lediglich weicher eingepackt als bislang gewohnt. Immerhin: Rein vom Nutzerstandpunkt aus gesehen, ist das das pflegeleichteste Album der Handsome Family geworden.