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22.09.2006
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Fionn Regan - The End Of History

Fionn Regan - The End Of History
Bella Union/Cooperative Music/Rough Trade
Format: CD

Leicht könnte diese Scheibe in die Irre führen: Fionn Regan ist nämlich schon wieder einer jener nachdenklichen, feinsinnigen akustischen Singer / Songwriter, die auf ihren Betten sitzen und ihre Sorgen und Nöte in Töne und Wörter verpacken, die sie dann als ihr vertontes Tagebuch darbieten! Jedenfalls auf den ersten Blick. Denn schon nach wenigen Tracks zeigt sich, dass der junge Mann jenen X-Faktor hat, der aufhorchen und ihn aus der unübersehbaren Masse der durchschnittlich Begabten hinausragen lässt. Regan hat nämlich etwas zu sagen - und zwar mit großen Worten (nicht Wörtern). Es sind keine beliebigen Selbstbeweihräucherungs-Orgien, die Regan hier subtil, aber effektiv vertont, sondern phantasievolle, poetische Wortgetüme, die Regan nicht nur als Dichter und Denker, sondern geradezu als Visionär präsentieren. Das klingt alles nicht nur gut, sondern es berührt auch und ist geeignet, auf vielfältige Weise interpretiert zu werden. Dabei kommt Regan ohne Gimmicks aus: Er kennst zwar was von Harmonie und Struktur, hat aber keine besonders originelle Art, Gitarre zu spielen, er singt nicht sonderlich exaltiert und seine Stücke sind eher simpel konstruiert - sitzen aber andererseits immer auf dem Punkt. Vor allen Dingen hört man, dass Regan mit Leidenschaft zu Werke geht, auch wenn er nicht besonders extrovertiert agiert. Nun, das konnte man von Nick Drake ja auch nicht gerade behaupten...


-Ullrich Maurer-


 

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