Um es mal so zu sagen: Rein musikalisch hätte es für diese Scheibe keine Auszeit von 28 Jahren gebraucht. Denn im Prinzip schließt dieses Werk dort an, wo Yusuf Islam als Cat Stevens 1979 mit der Scheibe "Back To Earth" aufhörte. Wenngleich sich im Laufe der Jahrzehnte auch eine Menge an Ideen aufgestaut hat, die dazu führen, dass die neue Scheibe zu den abwechslungsreichsten gehört, die der Meister je in seiner Karriere insgesamt einspielte.

Obwohl die neuen Stücke sich auf charmant naive und autobiographische Weise mit dem Selbstfindungsprozess beschäftigen, den Yusuf als Islamist durchlaufen hat (wozu auch eine musikalisch wagemutige Coverversion von "Don't Let Me Be Misunderstood" gehört), erklärt sie dennoch nicht unbedingt, was und warum zwischenzeitlich vorgefallen ist und vor allen Dingen nicht, warum er genau jetzt wieder zur Gitarre griff. Yusuf ist nach wie vor auf der Suche nach einer besseren Welt, nach der reinen Liebe, nach dem Gott seiner Wahl. Ein Traum, den er bereits 1968 in dem Song "Greenfields, Golden Sands" verbalisierte, den er jetzt erstmals aufnahm.

Der Rest des Materials ist mit vergleichbar großem Aufwand in Szene gesetzt: Mit Bläsern, Streichern und Chören. Dennoch ist das Ergebnis ein anderes als damals bei "Matthew & Son": Heute kontrolliert Yusuf jeden Aspekt seiner Produktion und das kommt dem Songmaterial zugute, das zwar im Prinzip nach wie vor den gewohnten Stevens-Schemata folgt, aufgrund seiner Komplexität aber doch reichhaltiger, ausgebuffter und runder daherkommt, als seine alten Hits. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass dieses Werk Yusufs spirituelle Reise weiter illustriert und die Vermutung, dass dieses Album mehr zum Verständnis von Stevens / Yusufs Haltung beiträgt, als dies Erklärungen je könnten.