Der Keyboardspieler ist im Jazz so etwas wie das vierte Rad am Wagen. Ohne ihn geht es nicht, aber alleine kann er auch nicht fahren. Allzu selten einmal findet ein Keyboarder ins Spotlight - schon gar nicht, wenn er sich - wie hier - auf die Elektronik spezialisiert hat. Und so wundert es dann auch nicht wirklich, dass Scott Kinsey, der sich u.a. sein Geld als Session-Musiker oder Soundtrack-Komponist verdient, eine Unzahl musikalischer Gäste auf seinem Solo-Debüt versammelt hat, darunter auch Labelchef und Förderer Scott Henderson (es fehlt eigentlich nur Joe Zawinul, der Kinsey für gewöhnlich in den höchsten Tönen lobt). Zu hören gibt es groß angelegten Fusion Jazz mit sorgsam balancierten konstruierten und improvisierten Passagen. Dass das zuweilen ganz gehörig an Weather Report erinnert ist kein Zufall und wahrscheinlich sogar als Hommage beabsichtigt. Das Ganze ist also geeignet für Zawinul-Fans und Freunde der Fusion schlechthin. Wirklich Neues bietet diese Scheibe - trotz des assoziativen Titels - allerdings nicht unbedingt.