Martin Tetzlaffs neue EP "Thank You City" ist in erster Linie eine musikalische Verbeugung vor der Stadt, die ihn inspiriert: Berlin. Genauer gesagt Berlin-Neukölln, denn genau hier kommt er her. Wer bei diesem Berliner Kiez nur an Kriminalität, Rütli-Schule und ähnliche mediale Verzerrungen denkt, bemerkt eben gar nicht, was im Verborgenen blüht. Martin Tezlaff zum Beispiel galt schon mit seinen ersten Songs als einer der spannendsten Songwriter der Stadt.

Auf "Thank You City" hat er sich erstmals mit Jan Heinemann (Sinnbus, Seidenmatt, I Might Be Wrong, Hund am Strand) einen versierten Produzenten ins Boot geholt, der Tetzlaffs Songs wirklich etwas gibt, das bis dato vielleicht fehlte: Leichtigkeit. Weg vom puren Indie-Spirit der ersten Aufnahmen, hin zu einem vollen, fast möchte man sagen Pop-Sound. Jedenfalls eröffnet die sparsame, manchmal verspielte Elektronik Jan Heinemanns, den Songs von Martin Tetzlaff ganz neue Dimensionen und tut dem ganzen Unternehmen hörbar gut. Schade eigentlich, dass es nicht mehr geworden ist als eine EP. Ansonsten sehr schön.