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22.06.2007
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Tom McRae - King Of Cards

Tom McRae - King Of Cards
V2/Rough Trade
Format: CD

Ob der britische Songwriter Tom McRae nun Pech in der Liebe hatte, weil er beim Kartenspiel Glück hatte oder umgekehrt, klärt diese Scheibe nicht gerade. Jedenfalls liegt ein allgemeiner melancholischer Grundton über dem Werk - das ansonsten aber musikalisch überrascht. Denn anders als auf seinen vorangegangenen Werken, klingt jedes der Stücke anders. Nicht nur untereinander, sondern auch anders als McRaes bisheriges Oeuvre. Wäre da nicht Toms charakteristische, hohe Gesangsstimme (die nach wie vor zum fisteln tendiert), so klänge dieses Werk beinahe wie ein Sampler. Musikalisch haben sich McRaes Jahre in den USA niedergeschlagen und so finden sich Spuren von Westcoast-Sounds bis hin zum Stadienrock a la Springsteen in seinen Arrangements, die ständig größer und prächtiger zu gedeihen scheinen. Immer wieder mal unterbrochen von klassischen Songwriter-Passagen, wobei er auch diese gelegentlich durch unerwartete Schlenker aufbricht. Auch wenn er jetzt vielleicht sogar zuviel gewollt hat - denn nicht all die musikalischen Kleinode passen jeweils perfekt zu den Songs oder dem Vortrag: In dem Bemühen, sich als Songwriter und Performer weiterzuentwickeln, hat McRae einen mutigen Schritt getan. Wenn demnächst dann auch alle Songs einmal halten, was der musikalische Ehrgeiz verspricht, dann sollte McRae auch mal eine Scheibe gelingen, mit der sich sein Können in barer Münze auszahlt.


-Ullrich Maurer-


 

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