Viele deutschsprachige Gitarrenbands scheinen irgendwie Angst vor der Rockmusik zu haben - und bleiben dann oft in unverbindlicher Beliebigkeit stecken. Nicht so Rekorder: Da wird schon mal ganz schön konkret hingelangt, wobei andererseits auch ein gewisses Pop-Feeling mitschwingt. So ähnlich hat Kurt Cobain ja auch mal gedacht - Grunge ist allerdings nicht das Rekorder-Ding: Der Sound ist zwar kräftig, aber nicht schmutzig - sondern eher spröde. Dadurch wirken Rekorder aber auch ziemlich straight. Rumgefrickelt wird da nicht viel, Soli gibt's schon mal gar nicht und Weicheier-Balladen sucht man natürlich vergebens. Dabei machen sich Rekorder politische Gedanken, die allerdings nicht besonders intellektuell verbrämt, sondern anhand subjektiver Szenen und Geschichten nachvollziehbar aufbereitet werden. Dazu passt dann auch die Coverversion von "Eisbär", die so in einem ganz neuen - revolutionären - Kontext erscheint. So sollte moderner Protestrock (gibt's so was?) ruhig aussehen!