Das neue Werk der kanadischen Songwriterin Veda Hille stellt praktisch die Krönung all dessen dar, was die umtriebige Künstlerin je auf die Beine stellt (und das ist zwischen Theater, Oper, Vaudeville und Kindermusik so einiges). Zusammen mit einer 12-köpfigen Band - (oder besser Orchester) - schuf sie eine einzigartige Melange aus Klassik, Folk, Prog-Rock, Kunstlied, Alternative-Rock und Jazz. Das Ganze basiert auf Fragmenten religiöser Musik, deren Reiz Veda bei einem Selbsterfahrungstrip für sich entdeckte (nachdem die Sinnsuche in der zugrunde liegenden Religion eher erfolglos blieb). So vermischen sich denn hier Textfragmente aus Hymnen und Psalmen (und eigene textliche Experimente nahe am Dadaismus) mit jazzigen Rhythmen und verstiegenen Melodie-Konstrukten, die selbst die großen klassischen Komponisten nicht komplexer und ausgefallener hinbekommen hätten. Das ist natürlich nicht ganz einfach zu konsumieren - wobei das allerdings auch nicht der Grundgedanke gewesen sein dürfte. Wer nach anspruchsvollem, wagemutigem, avantgardistischen Songwriting sucht, der ist bei Veda Hille gewiss an der richtigen Adresse.